Maßnahmen zum Schutz des Unglückshähers
In den Lebensräumen des Unglückshähers werden Umweltschutz und Forstwirtschaft miteinander verknüpft
Biologische Vielfalt ist ein zentraler Bestandteil des forstwirtschaftlichen Alltags. In den meisten Wirtschaftswäldern wird die Biodiversität durch den Anbau verschiedener Baumarten und die Erhaltung wichtiger Strukturelemente wie Totholz gewährleistet. An besonderen Standorten, wie in den Lebensräumen des Unglückshähers (Perisoreus infaustus) und in der näheren Umgebung von Greifvogelnestern, sind artenspezifische Forstwirtschaftsmaßnahmen erforderlich. In diesen Fällen sorgt der Prozess der Forstwirtschaftsplanung für den Erhalt artenspezifischer Lebensräume und den Einsatz geeigneter Erntemethoden und Schutzlösungen. Gleichzeitig können Forstarbeiten wirtschaftlich rentabel durchgeführt werden.
Der Unglückshäher benötigt einen Lebensraum mit ausreichend Überschirmung und Unterholz. Wichtig ist für ihn das Vorhandensein von Übergangszonen zwischen mineralischen Böden und Torfgebieten. Die Forstwirtschaft in den Lebensräumen des Unglückhähers zielt daher auf den Erhalt der Überschirmung und kleinflächige Einschläge ab. Die vielfältigen Waldstrukturen in den Übergangszonen werden geschützt und die Kernbereiche der betreffenden Gebiete vom Einschlag ausgenommen. Darüber hinaus kann auf geeigneten Flächen wie in diesem Wald von UPM in Heinävesi eine Moorrenaturierung durchgeführt werden, um den Wasserhaushalt des Bodens wieder in seinen natürlichen Zustand zurückzuführen. Die Renaturierung unterstützt nicht nur die Lebensräume des Unglückhähers, sondern auch die biologische Vielfalt der Moorlandschaft im Allgemeinen.
Naturmanagementprozesse für Wirtschaftswälder müssen von Experten aus Forstwirtschaft und Naturschutz gemeinsam entwickelt werden. In Finnland wurden im Rahmen des Metso-Kooperationsnetzwerks Richtlinien für den Lebensraum des Unglückshähers erstellt. Voraussetzung für den Erfolg ist dabei ein offener und konstruktiver Dialog zwischen den verschiedenen Stakeholdern. Die praktische Umsetzung der aus solchen Prozessen resultierenden allgemeinen Richtlinien und Anweisungen erfolgt durch sorgfältige standortspezifische Planung und Schulung des in der Forstwirtschaft tätigen Personals.